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Feuilleton Bonbonnière

100 Jahre Bauhaus – mehr als 900 Prgramm- punkte in Bro- schüre gelistet und auf ITB (Berlin) vorgestellt. In Weimar hatte der Berliner Architekt Walter Gropius 1919 das „Staatliche Bauhaus“ ins Leben gerufen. Es sollte durch die Verbindung von Handwerk, Leben und Kunst ein Versuchslabor für eine neue, humanere Gestaltung der Gesellschaft sein. Lehrer wie Ly- onel Feininger, Paul Klee und Wassily Kandinsky machten die Schule in Thüringen schnell zu einem Treffpunkt der internationalen Avantgarde. In der nur 14 Jahre lang bestehenden Ära lernten nicht mehr als 1250 Schülerin- nen- und Schüler in den berühmten Vorkursen die Grundlagen der kreati- ven Arbeit, erst in Weimar, dann in Dessau, schließlich in Berlin, bis die Nazis dem letzten Bauhaus-Direktor „100 Jahre Bauhaus im Westen“. Ludwig Mies van der Rohe das Schul- gebäude versiegelten Bedeutsame Industriekultur in NRW Wer das Programm zum 100. Bauhaus- Geburtstag im Jahr 2019 komplett mitmachen wollte, brauchte dafür wohl mehr als 365 Tage. Weimar, Dessau und Berlin sind die Stationen der „be- rühmtesten Reformschule“. Weniger bekannt sein dürfte indes, dass auch das Rheinland und Westfalen die Ent- stehung und Entwicklung des Bauhau- ses mit beeinfl ussten und somit drückt die Bauhaus-Idee auch Nordrhein- Westfalen (NRW) ihren Stempel auf, nimmt diese Wechselwirkungen in den Blick und zeigt die Vielfalt der Spuren und Zeugnisse des Bauhauses in Nord- rhein-Westfalen. Es erinnert nicht nur an die weltberühmte Schule für Ar- chitektur und Design, sondern verbin- det die hierzulande bedeutsame Indus- triekultur. Vieles wird 2019 realisiert Charakteristisch für den Beitrag aus NRW ist die Verbindung von kulturel- ler und politischer Moderne, war doch das Bauhaus selbst als Reformschule mit revolutionären Ideen für die Ge- staltung des Alltags vielen eine auch politisch höchst umstrittene Institution. Bis zum Frühjahr 2020 wird „100 jahre bauhaus im westen“ an vielen Orten sichtbar: In der Seidenstadt Krefeld realisierte Ludwig Mies van der Rohe drei seiner neun Bauten in Europa: Haus Lange und Haus Esters sowie das Verseidag-Gebäude. Filme, Zeit- dokumente und Führungen erzählen Interessierten von der Geschichte des Bauhauses in Krefeld und von 25 Bau- häuslern, die in Krefeld lebten, lernten und arbeiteten. Dazu gehörte auch Anni Albers (1899-1994), allzu oft nur in einem Atemzug mit ihrem Ehemann, dem Bauhaus-Künstler Josef Albers, genannt. NRW schaut nicht nur auf das Bauhaus, sondern auch auf wich- tige Impulse aus Rheinland und aus Westfalen: Karl-Ernst Osthaus und Henry van der Velde in Hagen, Peter Behrens in Düsseldorf oder Walter Gropius auf der Kölner Werkbundaus- stellung bahnten Idee und Praxis des Bauhauses den Weg. Weiße Stadt in Köln – von Ri- phahn Zahlreiche Bauten in Nordrhein-West- falen sind herausragende Zeugnisse des Neuen Bauens im Geist des Bau- hauses: das UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein in Essen der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer, die Weiße Stadt in Köln (Stadteil Buch- forst) von Wilhelm Riphahn und Cas- par Maria Grod oder die Tonhalle Düsseldorf von Wilhelm Kreis. „Bau- haus meint mehr als nur moderne Ar- chitektur. Bauhaus ist eine Idee. Es geht um die Gestaltung von Lebens- vorgängen, um den neuen Menschen, die neue Welt“, so Bauhausgründer Walter Gropius (1883-1969). Bis heute ist und bleibt Bauhaus ein Mythos. Die Projektkoordination für „100 jahre bauhaus im westen“ haben das NRW- Kultur- und Wissenschaftsministerin und die beiden Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) übernommen.                                       Peter Köster Diese gläserne Skulptur „Bauhaus-Torte“ steht für die Aktivitäten „100 jahre bauhaus im westen“. Teil der weißen Stadt im Kölner Stadtteil Buchforst. FEUILLETON Foto: Bernd Hegert / NRW-Stiftung Typische Bauhaus: schlicht und funktional.